21.01.2022
Zurück im Laufschuh – Teil 1
„Aller Anfang ist schwer“ weiß der Volksmund und spüren gerade meine Laufstrukturen und andere Anteile meines Körpers. Die Vorstellung bzw. die Erinnerung an vergangene Zeiten, an denen ich jeden Tag gerannt bin und mich von einem Wettkampf in den nächsten gestürzt habe, fühlt sich eher an wie ein Film, den ich mal im Fernsehen gesehen habe. Aber keinesfalls wie eine eigene Erfahrung.
Nach meinem Beinbruch 2018 bin ich zwar wieder einigermaßen fit geworden, aber habe es danach nicht mehr geschafft einen Marathon zu laufen. Das mag auch verschiedene Gründe gehabt haben. Dass die Strukturen nicht mehr so sind, wie vor dem Bruch mag nur einen minimalen Beitrag geleistet haben. Einen viel größeren Einfluss hatte wohl meine Neigung mich im Crosstraining auszutoben. Ich wollte den Fokus vom Laufen lösen und zu einer breitgefächerten Fitness verteilen. Dies hat zu mehr Kraft und Muskulatur geführt, was mich im Laufen zu einer gefühlten Planierraupe gemacht hat. Macht man dies ein paar Jahre und lässt dann das Laufen ganz weg, ja dann…
Läuft es sich nur noch sehr, sehr schwer. Im vergangenen Jahr bin ich in den ersten Monaten noch ein bisschen gelaufen. Ab Mai dann aber gar nicht mehr. Im Oktober bin ich einmal 4 km gelaufen und sonst keinen Meter. Und nun habe ich mir überlegt, dass ich wieder laufen möchte und habe begonnen. Und scheinbar bin ich mittlerweile in einem Alter, in dem man durchaus merkt, wenn man etwas länger nicht mehr gemacht hat. Mein erster Lauf war sehr, sehr langsam und gerade einmal 30 Minuten lang. Dies hat mir zwei Tage Muskelkater bereitet. Unglaublich.
Nun bin ich in meiner zweiten Woche und habe für diese meine drei Lauftage bereits erledigt. Zum Einstieg hatte ich mir dreimal 30 Minuten jeweils vor dem Frühstück vorgenommen. Die Überwindung vor dem Frühstück zu sporteln ist zwar jedes Mal da, aber umso schöner ist es dann, wenn man sich dazu aufgerafft hat und dann nachher mit viel frischem Sauerstoff durchflutet und frisch geduscht am Frühstückstisch sitzt. Da es im Moment morgens noch dunkel ist, musste ich hierfür meine Lauflampe aktivieren.
Ich freu mich jetzt schon darauf, wenn es morgens wieder früher hell wird und man in den Sonnenaufgang läuft und auch die Vögel morgens wieder ihr Konzert zum Tagesbeginn eröffnen. Hoffentlich läuft es sich bis dahin auch schon etwas flüssiger. Denn die Dynamik und Spritzigkeit lässt ziemlich zu wünschen übrig. So fühlt es sich also an, wenn man mit Laufen beginnt.
Mit diesen „Gefühlerkenntnissen“ kann ich sehr gut nachvollziehen, dass manche Menschen Laufen nicht mögen. Aber ich weiß, dass es sich auch ganz anders anfühlen kann und dann ist es einfach ein wundervolles Gefühl. Ich werde mich für die nächsten Wochen mit diesem Gefühl wohl gedanklich begnügen und werde geduldig am Ball bleiben und weiter meine ruhigen Runden abtraben.
„Gut Ding will Weile“ und am „Ende wird alles gut und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht das Ende.“
Kluge Sprüche gehen irgendwie immer, egal wie schlecht die aerobe Ausdauer ist.
In diesem Sinne wünsche ich dir auch viel Motivation für neue oder alte Ziele.
Viele Grüße aus dem verstaubten Laufschuh!
Marion
Admin - 11:39 @ Sport, Mindset, Eigene Trainingserfahrungen | Kommentar hinzufügen
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